2017Alain MuellerComment

Great Sand Dunes

2017Alain MuellerComment
Great Sand Dunes

Gestärkt durch einen leckeren Cafe Mocca aus der Starbüx, tuckern wir los. Bevor unser grosses Abenteuer in der Natura Amerikas startet, müssen wir am Flughafen in Colorado Springsnoch unser drittes Gefährt - den SUV Toyota - aus unserer Familie entlassen. 

Los gehts… wir vier in unseren zwei WoMos zu unserem ersten Nationalpark: Great Sand Dunes NP. Wie haben wir die Geräusche unserer geliebten Pfupfis vermisst: Der Motor dröhnt, das Geschirr klirrt, die Schränke knirschen und unser Schiff schaukelt im Wind.

170827. GreatSandDunesNP (10).jpg

Nach 4 Stunden

Fahrt nähern wir uns dem Ziel. Am Himmel hat sich ein Gewitter zusammengebraut. Es schüttet wie aus Kübeln. Trotzdem erhaschen wir einen ersten Blick auf die Sanddünen. Vor den Gipfeln der Rocky Mountains hat sich ein Dünenfeld von rund 80m2 mit bis zu 230 Meter hohen Sandbergen gebildet. 

 

Alain hat uns zwei schöne Campsites reserviert, auf welchen wir unsere Gefährte zur Ruhe kommen lassen. Nun hagelt es auch noch. Durch die WoMo-Fenster schauen wir den Blitzen zu, welche in den Dünenfeldern nieder gehen. Da sind doch tatsächlich noch Dünenwanderer unterwegs. In ihrer Haut möchten wir momentan nicht stecken und sind froh, liegen wir im Trockenen auf unseren kuschligen Betten.

Als das Wetter aufklart bereiten wir unser erstes WoMo-Znacht zu. Unsere Herren verfeuern die ersten Holzscheite. Es gibt leckeren Fisch, saftige Steaks und dazu einen Wein aus unserem Weinkeller - aka WoMo Kofferraum. Haben wir doch extra in der Ikea schöne Weingläser gekauft. Glamping par exellence 😉

170827. GreatSandDunesNP (2).jpg

Vor dem Frühstück

marschieren wir zum Visitor Center. Wir holen die Permits ab, welche wir benötigen um in den Dünen zu zelten. Erstaunlicherweise kostet das nicht mal etwas. Danach werden die ersten Pancakes, Speck und Eier gebraten. Der Feueralarm pfeifft uns aufgrund der Rauchentwickling um die Ohren. 

Vor den Dünen fliesst ein Fluss. Perfekt um uns vor der Wanderung abzukühlen. Wir packen unser Badezeugs. Unten angekommen stellt sich der Fluss, als nicht einmal knöcheltiefes Rinnsaal heraus. Mit Baden is nix. Zurück bei den WoMo's packen wir unsere sieben Sachen für die Dünen. Da kommt einiges zusammen: Zelt, Schlafmatten, Seidenschlafsack, Gefriergetrocknete Mahlzeiten, Wasser, Wasser, Wasser, Stirnlampen, Zahnbürstli, Fotoausrüstung...

170829. GreatSandDunesNP (124).jpg

Bereits vor dem

Losmarschieren haben Oli und Alain eine Route in der Dünenlandschaft ausgekundschaftet. Schnell einmal sind die Schuhe mit Sand gefüllt und es geht zwei Schritte vor und einen zurück. Wir laufen von Düne zu Düne, rauf und runter, ab in die Einsamkeiten der Sandberge. Durch die 2500 Meter über Meer arbeiten unser Pumpen auf Hochtouren. War es im Campground noch windstill, pfeift uns auf dem Grat ein mühsamer Wind um die Ohren und der Sand nagelt an unseren Beinen und Armen. Zum guten Glück ist die Sonne durch eine weit entfernte Gewitterwolke bedeckt. 

Wir wollen möglichst nahe an der sogenannten High Dune unsere Zelte aufschlagen, damit wir in der Früh den Sonnenaufgang fotografieren können. Und ausserdem ein windstilles Plätzchen. Mission Impossible. Wir einigen uns auf einen Standort inmitten der Dünenfelder. Ist ja klar… genau in dem Moment als wir die Zelte aufstellen, beginnt es böenartig zu winden. Unser Zelt und unsere Nerven werden auf die Probe gestellt. Wenigstens regnet's und gewittert's nicht. Trotzdem: heimelig ist anders. Nichts mehr von Glamping und so - wir müssen ein Loch in den Sand buddeln, damit wir das Wasser mit unserm Campingkocher für unsere Beutelnahrung kochen können. Böe um Böe jagt um's Zelt und die Heringe halten mehr schlecht als recht im feinen Dünensand.

170829. GreatSandDunesNP (156).jpg

Unsere Beutel Lasagne

und Beef Stew à la freeze dried löffeln wir in den Zelten. Gedacht wäre eine Fotosession mit Sternen und Milchstrasse gewesen. Falsch gedacht. Wir verziehen uns gleich nach dem Nachtessen in unsere Kojen. 

Total übernächtigt klingelt um 04:00 in der Früh der Wecker. Die Nacht war eisig kalt und wir sind froh, können wir aus den Zelten. Zudem hat der Wind irgendwann aufgehört zu blasen. Der noch dunkle Morgenhimmel belohnt uns mit tausenden von Sternen. Wir montieren die Stirnlampen und unser ganzes Hab und Gut und kraxeln auf allen vieren die nächste Düne empor. Oben angekommen, brennen die Oberschenkel, zerberstet es uns fast den Brustkorb und statt frieren schwitzen wir schon wieder wie die Affen. Da die Sonne noch auf sich warten lässt, brühen wir auf der 230 Meter hohen High Dune unseren Kaffee und unsere ebenfalls gefriergetrockneten Scrambled Eggs und Granola with Blueberries. Wir vier alleine auf weiter Flur, um uns herum lauter Dünen. Sehnlichst erwarten wir die ersten wärmenden Sonnenstrahlen, schiessen x Fotos und wagen uns an den Abstieg in den Campground.

 

Die nächsten Tage werden ein bisschen gemütlicher. Wir machen ein paar Abstecher an diverse Stauseen im Norden von New Mexico bevor wir auf bekannte Pfade zurückkehren. Wir melden uns bald wieder.