als waschechte Abenteurer lassen wir uns davon aber nicht beirren und schiessen wie geplant unsere Fotos. Ungemütlich wird es uns erst, als wir feststellen, dass das Geländer am vordersten Punkt des Aussichtsplateaus elektrisch geladen ist. Oli schmiert es ein paarmal deftig einen beim Berühren des Geländers und danach stehen ihm die Haare zu Berge. Nachdem sich Jenny, Alain und Murielle vom Lachanfall erholt haben, stellen wir fest, dass bei allen die Haare in alle Richtungen zeigen. Als Olis Schuhe oder Beine (wir wissen's nicht genau....) von der elektrischen Spannung zu surren beginnen, beschliessen wir, den Rückzug anzutreten.
Zurück beim Zeltplatz machen wir uns sofort an die Zubereitung des Abendessens, da es inzwischen finster geworden ist. Gekocht ist ja schnell, da wir uns, wie im Great Sand Dunes, für unsere Wanderung mit gefriergetrockneten Menüs eingedeckt haben: Wasser aufkochen, Beutel auf, Wasser rein, umrühren, 9 Minuten ziehen lassen und fertig ist wahlweise Lasagne, Nudeln mit Poulet, Beef Stew oder Pfeffersteak auf italienische Art mit Reis und Tomaten. Unsere Erwartungen an den "Beutelfrass" waren gering, doch wir sind uns einig, dass die Menüs tatsächlich lecker schmecken und dank ihres leichten Gewichts und der schnellen und einfachen Zubereitung erfüllen sie mehr als ihren Zweck. Begleitet wird das Menü übrigens von mitgeschlepptem Bier, das wir im naheliegenden Flüsschen gekühlt haben. Während des Essens raschelt es in den Bäumen. Mit unseren Stirnlampen können wir rasch die Störenfrieden identifizieren: Eine Stinktier-Familie schleicht fröhlich um unsere Zelte herum. Zum Glück haben wir alle Esswaren in den für Tiere einbruchsicheren Metallboxen verschlossen, die sich auf jedem Zeltplatz zu genau diesem Zweck befinden. Wie wichtig das ist, wird Jenny an Tag zwei erfahren... Der Regen hat inzwischen wieder aufgehört und mit unseren UV-Lampen entdecken wir rund um unser Plätzchen weitere Bewohner des Grand Canyon: Skorpione! Ehrfürchtig betrachten wir die Tiere, die im UV-Licht unserer Lampen hell aufleuchten. Mit einem Kaffee schliessen wir den ersten Grand Canyon Tag ab und kriechen danach müde aber zufrieden in unsere Zelte.