2014Alain MuellerComment

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Leider ist die warme Nacht viel zu schnell vorbei. Wir räumen zusammen und sind mit unseren schwerfälligen Kleppern schon bald auf den Spuren des Marlboro Man. Im Galopp stürzen wir weiter ins Land der Indianer - ins Monument Valley! Spektakuläre Überbleibsel einer vor Jahrtausenden zusammenhängenden Hochebene.

Beim letzten Besuch konnten wir die schönen Monolithen aufgrund des schlechten Wetters nur erahnen. Jedoch meint es Petrus dieses mal gut mit uns. Unseren Besuch des Visitor Centers blasen wir aufgrund der, einmal mehr, gepfefferten Eintritts-Preise der Indianer ab. Versteht uns nicht falsch. Die Indianer sollen ihr Land vermarkten. Das ist ihr gutes Recht. Aber es würde auch ein wenig günstiger gehen... Also durchfahren wir das Valley nur und machen bloß kurze Fotostopps.

Vom Monument Valley

fahren wir Nonstopp bis nach Page. Dort verbringen wir die nächsten drei Tage und nächtigen im Glen Canyon National Recreation Area auf dem Wahweap Campground, wie schon vor zwei Jahren. Dieser Zeltplatz ist wunderschön am Lake Powell gelegen. Für die Amis ein Naherholungsgebiet für uns ein weiterer Stausee, der den riesigen Energiebedarf für die Grossstädte des Westens abliefern muss. Aber auch wir können es nicht lassen. Es ist erdrückend heiss und der Zeltplatz bietet kaum Schatten. Daher steigen wir als erstes in unsere Badesachen und retten uns ins kühle Nass. Ohhhh... tut das gut!!!

Abgekühlt und trocken

holen Oli und Alain etwas später einen weiteren fahrbaren Untersatz ab. Unsere Reise soll uns dieses Mal auch ins vielfältige Backcountry von Page und Umgebung führen. Den Jeep den wir gemietet haben, hat schon fast 200 000 Meilen auf den Rädern und ist obendrein eine richtige Klapperkiste. Es ist ein alter Jeep Grand Cherokee. Zig Kratzer und Dellen auf dem Lack, die Sitze durchgesessen, die Kofferraumtür bringt man nicht mehr auf und der Motor hat seine Tücken beim Zünden. „Dies sei halt so", sagt der Vermieter, „wenn das Auto täglich durch Sand und Felsen gesteuert wird...“ Gut, wir hoffen nur, dass wir nicht in der Pampa stecken bleiben.... Wenigstens müssen wir uns keine Gedanken machen, wenn durch uns ein paar Kratzer mehr hinzukommen. Trotzdem: 4x4 und höhere Bodenfreiheit ergeben für uns eine höhere Entdeckungsfreiheit und erfüllen ihren Zweck.

Am nächsten Tag

gilt es den Jeep kennenzulernen. Und so fährt uns Alain über eine lange Schotterpiste zum Alstrom Point.

Durch Sand und Felsen kämpft sich der Jeep an unser Ziel. Ein atemberaubender Ausblick auf den Lake Powell mit seinen etlichen Ausläufern und einigen Hausbooten belohnt uns.

Da wir früh los sind, ist es früher Nachmittag als wir wieder in Page ankommen. Wir sind noch nicht Entdeckungsmüde und entscheiden uns, noch einen kleinen Besuch dem Waterholes Canyon abzustatten. Hierfür benötigen wir ein Permit der Navajo-Verwaltung. Nach kurzer Irrfahrt finden wir das kleine Permit-Office. Auch hier sind sie wieder nicht ganz billig. 12 Dollar pro Person pro Permit und 15 Minuten später stehen wir am Eingang zu diesem schönen und noch eher unbeachteten Slot Canyon.

Nach kurzer Kletterei

ist man auf dem Boden der kleinen Schlucht und kommt nach weiteren lockeren 20 Minuten in den schönsten Teil mit den engsten Stellen. 150 Meter, welche der Stimmung der beiden Antelope Canyons ziemlich nahe kommt. Wir finden das eine oder andere Fotomotiv und klettern aus der Sandsteinschlucht. Mühelos finden wir „The Great Wall“, eine weitere schöne Steinformung des Waterholes.

Die Navajos haben uns eingebläut, dass wir vor dem Sonnenuntergang weg sein müssen und so machen wir uns um 18:00 von dannen. Leider... Müde und hungrig erreichen wir unsere Camper und lassen den Abend mit einem kühlen Blonden ausklingen.