2014Alain MuellerComment

Goosenecks

2014Alain MuellerComment
Goosenecks

Wir packen unsere sieben Sachen und düsen vom Canyonlands National Park nach Moab, dumpen den Camper (Frischwasser füllen, Abwasser leeren), tanken und genehmigen uns hurti ein Käfeli bei der Starbüggs und schon sind wir auf dem Weg Richtung Page...

Unser erster Halt steht im Natural Bridges National Monument an. Hier stehen natürliche Felsbrücken, die durch Unterspülung von Felsbarrieren und durch vom Wasser verursachte Erosionen entstanden. Mit den WoMo's fahren wir die Loop Road ab, stoppen an den Overlooks und begutachten die einzelnen Brücken.

Da wir aber

von schönen Steinformationen etwas verwöhnt sind, stempeln wir dieses National Monument unter der Rubrik "Schön war’s!" ab und satteln unsere Pfupfis. Es geht weiter in Richtung Süden, zum Monument Valley. Nur gibt es ein kleines Hindernis. Den Moki Dugway!

Dieser steile Serpentinenabschnitt zwischen der Hochfläche Cedar Mesar und dem Valley of the Gods hat auf 1.5 Meilen nur Schotterbelag und Schlaglöcher...

Was ihr wissen müsst: Bei der WoMo-Übernahme, im Mietvertrag und sogar auf Strassenschildern wird davor gewarnt, Gravel Roads (Kieselstrassen) zu befahren. Ja, es wird einem von den Rental-Agenturen sogar VERBOTEN!!! Der Versicherungsschutz geht zudem auch flöten... Aber den Männern juckt es bereits unter den Zehennägeln und so geben sich Murielle und Jenny geschlagen und stimmen der Holperfahrt zu. Hintereinander tuckern wir mit 5 Meilen pro Stunde die engen Kurven herunter. Gleich zu Beginn kommen uns einzelne Autofahrer entgegen. Aus ihren komfortablen Blechkisten (be-)lächeln sie uns zu, einer schiesst sogar ein Foto von unseren Sportboliden. Huiiiiiii... Das könnte doch glatt ein Undercover-Agent von Road Bear sein, welcher unser Missverhalten an die Vermietstation verpfeifen will =)...

Wir lassen uns

nicht beirren und schleichen den Weg stoisch runter. Kreuzen ist auf der Strasse eher schwierig, wenn nicht sogar unmöglich. Wir hoffen, dass niemand von unten hochfährt. Einzig in den Haarnadelkurven gibt es Ausweichstellen. Und in eben so einer treffen wir einen anderen Verrückten im Camping-Mobil an, der uns etwas verzweifelt und mit grausamem Akzent nach der Länge der Tortur fragt.

Unten angekommen, sind die Hände schwitzig, der Rahm zu Butter geschlagen, die Kohlensäure aus dem Bier geschüttelt und – welch Wunder – das Glasgeschirr noch heil!

140916. GoosenecksSP (81).jpg

Die Weiterfahrt

auf der angenehm asphaltierten Strasse nach Mexican Hat ist ein Wohltat für unsere Knochen und bald erblicken wir die ersten Ausläufer des Monument Valleys. Noch bevor wir das berühmte Werbetal erreichen, biegen wir indessen auf die Zufahrt zum Goosenecks State Park ein.

Hier bestaunt der Tourist die tief in den Fels eingeschnittenen Mäander des San Juan Rivers. Auf einer Luftlinie von 1.5 Kilometer schlängelt sich der Fluss 8 Kilometer durch den Navajo-Felsen. Wow... sehr imposant. So kommt es, dass wir am Viewpoint stehen und drei Schleifen des Flusses sehen. Freies Campen ist in diesem State Park am ganzen Rim entlang erlaubt. Dieses Spektakel lassen wir uns nicht entgehen und platzieren unsere fahrbaren Häuser direkt am Rand. Nur ein weiterer kleiner Camper mit zwei Personen verbringt die Nacht an diesem wunderschönen und abgelegenen Ort. So lässt es sich leben.

Das obligate Feuer

wird entfacht, die kühlen Bud Light ausgepackt, hurti eis geschnützlet. Den kitschigen Sonnenuntergang bewundern wir mit den Campingstühlen am Abgrund sitzend und ebenso geniessen wir die fantastische Stimmung. Die Welt ist in Ordnung hier... Im Dunkeln veranstalten wir mal wieder eine kleine Fotosession. Der Himmel ist voller funkelnder Lichtpunkte, die Milchstrasse zieht sich von einem Horizont zum anderen und keine Licht- oder Luftverschmutzung trübt die Sicht.