2012Alain MuellerComment

Grand Canyon

2012Alain MuellerComment
Grand Canyon

Nach dem wunderschönen Yosemite National Park legten wirzwei „Ruhetage" ein. Wir füllten die Resourcen auf, konnten unsere Klamotten endlich mal wieder waschen (puh, war langsam Zeit) und nahmen sogar noch einen Schwumm im Flüssli neben unserem Campground. Danach gings weiter zum Sequoia National Park. Dort sieht man ca. 2000 Jahre alte, riesige Mammutbäume. Der Grösste, der „General Sherman Tree“, hat einen Bodendurchmesser von 12 Metern, eine Höhe von 85 Metern und sein Alter schätzt man auf ca. 2500 Jahre. Es ist schon imposant, wenn man vor diesem Baum steht und sich wie ein kleiner Gartenzwerg vorkommt.

Doch weil wir nun so schnell wie möglich zum Grand Canyon wollen, lassen wir die Sequoias hinter uns und machen uns auf die lange Fahrt Richtung Barstow, einem Kaff irgendwo in der Pampa am Ar.... der Welt, wo wir den ersten von zwei Zwischenstopps einlegen. Diese lange Fahrt macht es erforderlich, dass auch Jenny das erste Mal zum Steuer unseres Campers greifen muss.

Jenny hatte ja

schon ziemlich den „Schiss in den Hosen“... und deshalb kam auch hurtihurti das Zurbrügg-Müüli hervor. Jedesmal beim Überholen von riesen Lastwagen (und es hat nicht gerade wenige) auf dem Highway, hatte sie das Gefühl, dass sie mit unserem 3 Meter breiten (inklusive Aussenspiegel) Monster auch gleich die Aussenspiegel des Nachbarn mitreisst - Augen zu und durch (Alain hat jetzt ein paar graue Haare mehr)! Nach einer kleinen Angewöhnungsphase sind der Camper und Jenny nun Freunde geworden. Es macht doch sehr viel Spass mit dem Automaten zu fahren und bei langen geraden Strecken den Tempomaten einzustellen. Man bedenke, dass wir es gewohnt sind mit einem Fiat Seicento zu fahren, welcher ca. viermal in unserem Camper Platz hätte. 

Nächster Zwischenhalt,

bevor es dann endlich zum langersehnten Grand Canyon geht, ist Flagstaff. Einmal kurz den Pfulmen geküsst und schon steuern wir den South Rim (also die Südliche Seite) der grossen Schlucht an. Die erste Begegnung mit dem Grand Canyon ist einfach atemberaubend. Man kann es kaum in Worte fassen. Soweit das Auge reicht, bauen sich wunderschöne Felsformationen in den verschiedenen rottönen vor uns auf. Den Grand Canyon muss man einfach gesehen haben, jene Schlucht von 1.6 Kilometer Tiefe und durchschnittlich 16 Kilometer Breite. Auch sollte man sich die Zeiträume vor Augen führen, die vergehen mussten, um ein solches Naturschauspiel hervorzubringen. Am Grund unten schlängelt sich der grosse Colorado River dahin. In den vergangenen 6 Mio. Jahren hat er sich den Weg durch die Hochebene gebahnt und Felsen mit einem Alter von bis zu 2 Mrd. Jahren freigelegt.

Wir fahren mit

dem Shuttle-Bus an die Endstation und wandern dann die 15 Kilometer zum Teil direkt am Abgrund des Canyons zurück. Wir hatten schon manchmal etwas schlottrige Knie, wenn wir auf einem Felsvorsprung standen und es 1500 Meter runter ging. 

Unser Motorhome können wir bequem auf dem National Park-Eigenen Campingplatz parkieren und so sitzen wir bald nach dem Z`Nacht am Feuer und schauen zum Himmel. Mehrere Millionen Sterne blicken auf uns nieder. So viele Sterne auf einmal haben wir noch nie gesehen. Wir blicken zum Himmel und warten auf die Sternschnuppen. Am nächsten Morgen ist Tagwach auf 5:00 angesagt. Wir wollen beim Hopi-Point den Sunrise bewundern und ziehen dann weiter zum Desert View. Als wir am Nachmittag wieder auf dem Zeltplatz ankommen, sehen wir neben unserem Plätzchen einen riesigen Hirschen und zwei Weibchen.

Leider sind die

zwei Tage am South Rim wie im Fluge vergangen, aber wir haben noch einen Tag am North Rim vor uns. Die Nordseite des Grand Canyon ist weniger touristisch als die Südseite, da sie nicht gerade auf dem Weg/der Route vieler Amerika-Reisender liegt. Der beschwerliche Weg zum North Rim führt uns auf ca. 2500 Metern Höhe und ist im Gegensatz zum südlichen Teil grüner und bewaldeter, aber auch merklich kälter. Wir machen einen ausgedehnten Spaziergang zu verschiedenen Aussichtspunkten und sind nochmals fasziniert von der nun etwas andere Perspektive.

Aber nun führt uns unsere Routenplanung nach Page an den Lake Powell. Ein halber Tag Entspannung ist angesagt und eine viel versprechende Tour zu den sagenhaften Antelope Canyons. Wir lassen garantiert wieder von uns hören...