Relax & Chill - Marble Canyon

Relax & Chill - Marble Canyon

Nach der letzten Nacht im Grand Canyon National Park fahren wir auf dem Desert View Drive zum Ost-Ausgang des Parks. Die Strasse führt noch an einigen schönen Viewpoints vorbei, unteranderem dem Desert View Watchtower. Wir lassen jedoch alle Parkbuchten links liegen und fahren direkt in Richtung Highway 89. 

Heute ist Fahrertausch angesagt. Jenny übernimmt das erste Mal das Steuer unserer Josy. Nach anfänglicher Anspannung lenkt sie unseren Koloss flott um die Kurven. Einzig wenn ein anderer Camper oder ein Truck entgegenkommt, zucken die Mundwinkel auch noch nach längerer Fahrt etwas…

Das heutige Ziel ist der Marble Canyon, genauer Lees Ferry mit dem gleichnamigen Campground.

Der Marble Canyon ist ein Abschnitt des Colorado River, der sich durch das nördliche Arizona schlängelt. Er befindet sich direkt unterhalb des Glen Canyon Damms und erstreckt sich bis zum Zusammenfluss mit dem Little Colorado River. Der Name "Marble Canyon" stammt von den hellen, marmorierten Felswänden, die den Fluss säumen und ihm ein majestätisches Aussehen verleihen.

Der Marble Canyon ist auch für seine Naturschönheit und seine Möglichkeiten zum Wandern, Klettern und Wildwasser-Rafting bekannt. Es ist ein beliebtes Ziel für Abenteuerlustige und Naturliebhaber, die die atemberaubende Landschaft des Grand Canyon Country erleben möchten.

Lees Ferry ist eine historische Stelle am Colorado River im Norden von Arizona. Sie liegt am östlichen Rand des Grand Canyon Nationalparks. Diese Stelle war einst eine wichtige Kreuzung für Reisende, die den Fluss überqueren mussten, bevor die Glen Canyon Dam gebaut wurde.

Lees Ferry diente als Fährübergang für Wagen und Viehherden im 19. Jahrhundert und war auch ein wichtiger Ankerpunkt für Dampfschiffe auf dem Colorado River. Heute ist Lees Ferry vor allem bekannt als Startpunkt für Wildwasser-Rafting-Touren durch den Grand Canyon.

Da der Campingplatz

first come, first serve ist, fahren wir die knapp 133 Meilen in einem Rutsch. Dabei kommt uns zugute, dass Emma während der Fahrt das erste Mal ein paar Serien von Peppa Wutz (Peppa Pig) schauen darf. Als wir am Campground ankommen, sind trotz Wochennde noch viele Sites frei. Wir machen eine Runde und entscheiden uns dann für die Site #7. Obwohl es nicht der beste Platz auf dem Platz ist, haben wir einen tollen Ausblick direkt auf den Colorado River. Nach dem Bezug der Site gehen wir noch kurz dumpen.

Nachdem Emma einen kurzen Mittagsschlaf genossen hat, kehren wir erneut in den Grand Canyon National Park zurück, und zwar an die Paria Beach. Er lässt uns also noch nicht ganz los 😆 Das lustige ist ja, dass der Lees Ferry Campground ausserhalb des National Parks ist, der Paria Beach jedoch innerhalb, nur ein kleines Schild am Ufer des Colorado River weist darauf hin.

Das Wasser

ist mit 13 Grad °C auch für Aare-Gänger eher an der oberen Schmerzgrenze. Allerdings beisst Jenny die Zähne zusammen und nimmt mutig einen "Dip". Alain macht einen auf Warmduscher und kneift. Er hält nur die Füsse ins Wasser. Wir genehmigen uns einen Zwipf im warmen Sand und an der Sonne. Nach der Saukälte am South Rim des Grand Canyons tragen wir wieder etwas leichtere Bekleidung und sind froh um die wärmeren Temperaturen.

Der eigentliche Grund für die Übernachtung im Marble Canyon ist die Wanderung durch den Cathedral Wash, welche für den nächsten Tag geplant ist. Eine moderate bis schwierige, knapp 5 Kilometer lange Wanderung durch einen Slot Canyon bis an den Colorado River, welche einiges an Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und manchmal etwas Kletterei erfordert. Allerdings stellen aufkommender Wind (der verfolgt uns hier) und eine damit einhergehende Schlechtwetterfront dieses Vorhaben in Frage. Obwohl es böen-artig windet, grillieren wir noch ein Steak und essen draussen. Danach wird es jedoch zu ungemütlich und wir verziehen uns in unsere schützende Josy.

Die Nacht

ist etwas unruhig, der Wind schaukelt uns immer wieder mal hin und her und ab und an regnet es auch. Am Morgen macht uns der Regen dann definitiv einen Strich durch die Rechnung. Der geplante Hike durch den Wash können wir so nicht antreten. Schon im trockenen Zustand ist es nicht ganz ungefährlich, aber bei Regen und Nässe wäre es einfach nur fahrlässig. Also lassen wir es ruhig angehen. Wir müssen den Platz ja erst um 11:00 geräumt haben. YB spielt noch um den Meistertitel, entsprechend dekoriert und fiebert Alain mit. Es wird die zweite Enttäuschung des Tages 🫣 

Wir machen noch einen Stopp beim Balanced Rock und fahren danach auf dem Highway 89A und 89 nach Page, wo wir die nächsten zwei Nächte verbringen. Einen Vorteil hatte der Regen: da wir die Wanderung nicht machen konnten, können wir besser abschätzen, wann wir in Page sind und so haben wir bei Walmart wieder einen Einkauf vorbestellt und können diesen zwischen 01:00 pm und 02:00 pm abholen. Bis dahin decken wir uns mit einem Café Latte und einer Mocca ein und versüssen Emma die Wartezeit mit einem super tollen Spielplatz im John C. Page Park mitten in Page.

Nach dem Walmart Pick Up

fahren wir zum Wahweap Campground & RV Park in der Glen Canyon National Recreation Area. Hier waren wir schon ein paar Mal und wissen, dass es ein sicherer Wert ist. Mit Full Hook Up, Laundry und Duschen können wir unsere Josy, unserer Kleider und natürlich uns mal wieder etwas ausgiebiger auf Vordermann und -frau bringen.

Der nächste Tag steht ganz im Zeichen von chillen, baden und ausspannen. Alain hat sich im Grand Canyon wohl einen Sonnenbrand der Lippen eingeholt. Harald Glööckler wäre neidisch auf die Gummiboote - ob in Alains Gesicht oder auf dem Colorado River 😝 Deshalb geht er heute eher dem Schatten nach, wäscht die restliche Wäsche, schreibt am Blog und lernt Lukasz kennen. Ein Pole, welcher seit 15 Jahren in New York lebt und wegen Muttertag mit seiner Mutter einen 14-tägigen Roadtrip durch den Westen der USA macht.

Emma und Jenny

radeln indessen an den nächstgelegen Badeabschnitt am Lake Powell, gleich unterhalb vom Campingplatz. Am frühen Nachmittag gesellt sich Alain ebenfalls zu den beiden. Der See hat kühle 16 Grad °C. Jenny und Alain gönnen sich einen erfrischenden Schwumm, Emma ziert sich und baut lieber Sandburgen und -kuchen. Zwischendurch werfen wir uns noch den Frisbee zu. Diesen chilligen Tag lassen wir am Abend mit Baked Patatos und einem Rindsfilet ausklingen. Emma haut rein, als gäbe es kein Morgen 🤗

Bevor wir das nächste Ziel anpeilen, überlegen wir noch, ob wir zurück nach Lees Ferry fahren und doch noch die Cathedral Wash Wanderung machen sollen. Aber nach reiflicher Überlegung kommen wir zum Schluss, dass es für Emma und uns zu stressig ist. Also fahren wir nach Plan. Aber ehe wir Page verlassen, halten wir jedoch noch bei einer Shell-Tankstelle. Alles sieht recht unspektakulär aus, aber keine 200 Meter von der Strasse hat es eine Art Höhle oder Cave. Alles frei zugänglich. Dort machen wir noch einen kurzen Fotostopp. Als unsere Schuhe voll Sand sind, kehren wir zu unserer Josy zurück und machen uns auf ins Navajo National Monument. 

Tschüss Page. Bye bye Glen Canyon Dam und Marble Canyon.